Grundwasserbeobachtung
Durch die Messung des Grundwasserstands im Projektareal liefert die Grundwasserbeobachtung wichtige Informationen über die lokale Grundwasserströmungsdynamik. Ebenfalls ermöglicht sie die Messung verschiedener physikalischer Eigenschaften des Grundwassers, wie beispielweise der Temperatur und der elektrischen Leitfähigkeit, sowie von ihren Änderungen in der Tiefe. Dadurch lässt sich das Grundwasser aus den zwei Hauptgeologien im Projektareal, namentlich den oberen eiszeitlichen Seeablagerungen (bis ca. 33 m Tiefe) und der unteren Süsswassermolasse (Sandstein), charakterisieren.
Die ungestörte Grundwasserströmung im Projektareal wird über vier zusätzliche Bohrlöcher (Piezometer) erfasst. Diese sind strategisch weit genug von den drei Beobachtungsstationen entfernt, um die Effekte des kontinuierlichen Auspumpens an diesen drei Standorten auf die gemessene Grundwasserströmung auszuschliessen. In allen vier Piezometern erfolgt eine kontinuierliche Erfassung des Grundwasserstands, wodurch saisonale Veränderungen der Grundwasserströmung analysiert werden können.
Unsere drei Beobachtungsbrunnen sind jeweils mit einem portablen Massenspektrometer (miniRUEDI von Gasometrix) ausgestattet, das kontinuierlich die Konzentration gelöster Edelgase (z. B., Helium, Xenon, und Argon) im Grundwasser misst. Diese Messungen geben Informationen über das Alter des Grundwassers und können zudem für Markierungsversuche benutzt werden, bei denen Edelgase als nicht-reaktive Tracer eingesetzt werden. Dies liefert wichtige Einblicke in die Transporteigenschaften und Heterogenität des Grundwasserleiters.
Ein Gesamtbild der Grundwasserströmungsverhältnisse und ihrer zeitlichen Veränderungen vertieft unser Verständnis der physikalischen Prozesse, die die Effizienz der Wärmespeicherung im Untergrund beeinflussen. Es unterstützt ausserdem die Interpretation der Ergebnisse aller anderer Aktivitäten des ARTS Projekts.
Fotos: Reto Britt, Eawag